Moin,

Ich habe vor ein paar Tagen mir mal wieder das agile Manifest angeschaut. Das kann ich übrigens jedem empfehlen. Schaut es euch regelmäßig mal wieder an und überlegt wie es mit eurem Alltag übereinstimmt. Passt hier alles noch? Ist bei euch die rechte Seite stärker als die Linke? Mir hilft es jedes mal, über meine aktuellen Projekte und mich zu reflektieren.

Hierbei kam ich auch auf die verrückte Idee: Wie sieht es mit einem Barcamp aus? Also mit dem Camp an sich, nicht der Planung dafür. Sind hier Parallelen? Oder lässt sich das gar nicht verbinden?

Versuchen wir es einfach einmal!

‘Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge’

Passt für mich. Auf einem Barcamp steht der Mensch im Vordergrund. Ich gehe hier hin um mich mit anderen Menschen auszutauschen. In manchen Sessions sind wir nur zu dritt und in anderen sind es 40 Leute. Auch habe ich keine Lust auf das immer wieder gleiche Format in jeder Session. So ist und läuft jede Session anders. In manchen machen wir eine Fishbowl, in manchen wird diskutiert und in manchen wird was präsentiert. Was auch die perfekte Überleitung zu

‘Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation’ ist.

Ich liebe Barcamps wegen den Diskussionen. Dem unklaren Ablauf jeder Session. Man weiß nie in welche Richtung sich eine Session und die Diskussionen darin entwickeln. Das Ziel ist das am Ende der Session ein Ergebnis erzeugt wurde. Sei es eine Antwort auf eine Frage, sei es ein neuer Ansatz oder rein nur eine Inspiration für jeden der teilgenommen hat. Das wichtig hier ist aber die Diskussion und die Interaktion zwischen den Teilgebern. Das Ziel ist nicht, dass wir am Ende die beste Sessiondokumentation haben. So erlebe ich es immer wieder, dass es von manchen Sessions wenig bis keine Dokumentation gibt und am Ende, wenn wir einen Gallery Walk machen die Leute von sich aus einfach erzählen wie es war und was sie erlebt haben.

‘Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung’

Wenn die Session startet hat jemand eine Idee, Frage oder ein Thema, es wird kurz vorgestellt und los geht es. Es gibt keine langen Diskussionen über: Wie wollen wir das jetzt angehen? Wer hat auf Das Lust aber nicht auf Das? Es wird einfach als Gruppe daran gearbeitet, diskutiert und am Ende kommt meistens etwas raus, mit dem jeder zufrieden ist. Und das ist das wichtigste. Jeder ist in der Session gleichzeitig Kunde und “Entwickler”. Das heißt die Zusammenarbeit kann nicht nur direktional in eine Richtung gehen. Es muss omnidirektional sein!

‘Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans’

Sind wir ehrlich: Die wenigsten Sessions die ich erlebt haben so geendet wie der Sessiongeber es geplant hat. Das Wichtige hier ist aber: Geplant nicht gehofft. Weil auch wenn es anders läuft als geplant, kommen meistens Ergebnisse heraus die genau das wiederspiegeln, dass erhofft wurde. Die Diskussion lief vielleicht anders, als ich sie mir vorgestellt hatte beim Vorstellen in der großen Runde. Aber das Resultat der Session hat mich dann vielleicht so zum nachdenken gebracht, dass ich einfach nur positiv baff bin und erstmal die nächsten Tage brauche um den ganzen tollen Input zu verarbeiten.

Und dann gehe ich mit neuer Energie, neuen Ideen und auch vielleicht neuen Kontakt in eine bessere Zukunft.

Das hört sich jetzt etwas extrem pathetisch an? Erlebst du es anders auf Barcamps? Mir geht es oft so. Es ist eine Druckbetankung an Inspirationen!

Und nochmal zurück zu unseren Leitsätzen? Was sagst du? Macht das Sinn? Bin ich zu abgedriftet? Weil für mich passt das super. Weil wenn ich eins in den dutzenden Barcamps bei denen ich schon war gelernt habe: Es kommt immer anders als man plant. Und das ist toll!

Und deswegen: Ich freue mich darauf, im April wieder ein Barcamp mit ECHTEN Menschen zu machen. Spaß zu haben, neue Leute kennenzulernen und tolle Gespräche zu führen die mich inspirieren!

Und als Frage: Hast du schon ein Ticket? Wenn nicht hier ist der Link: -> Ticketseite <- . Und falls du schon eins hast: Kennst du nicht noch andere Leute, denen es viel bringen würde auch dabei zu sein, oder mit denen du dich gerne mal in echt austauschen würdest? Dann teile das Event mit ihnen. Vielleicht kommen sie auch.

In diesem Sinne: Bis zum April, ich freue mich drauf!

Dein Sebastian