Konstruktive Kritik oder Demütigung?

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Fehler passieren, das kommt in den besten Familien und so auch unter Kollegen vor. Auch mehr als 1x. Aber was tun, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie sollten oder besprochen wurden? Zu Allererst nervt das. Irgendwann frustriert es und am Ende geht es vom Fingerpointing zur direkten Schuldzuweisung. Und seien wir mal ehrlich: es ist herrlich leicht die Schuld bei jemand Anderem zu suchen, als bei sich selber. Aber ist das zielführend? Ich wage mal zu behaupten: Jein. Kurzfristig bestimmt, mittelfristig mäßig und langfristig nein.

Und nun? Kritik äußern ist eine Kunst und liegt weiß Gott nicht jedem gleich gut. Aber man ist nicht zwangsläufig verloren. Es gibt diverse Ansätze, an denen man sich langhangeln kann, um nicht als die letzte Tyrannin oder der letzte Tyrann dazustehen:

  • Sachlage verstehen (Was ist warum passiert und wer war beteiligt?)
  • Was hat die Sachlage mit mir gemacht? (Gefühle, Emotionen, Auswirkungen)
  • Ggf. eine Nacht drüber schlafen und prüfen, ob die Wahrnehmung gleich geblieben ist
  • Passenden Zeitpunkt suchen, um mit Kollegen zu sprechen (besser einen Termin als im Flur)
  • Kollegen über den Grund des Gesprächs informieren, damit auch dieser sich vorbereiten kann
  • Sich vor dem Gespräch klar machen, mit welcher Kritik ich selbst zurechtkommen würde (sich in den Kollegen versetzen)
  • Triggeraussagen wie „Immer machst du…“, „Kein Wunder, dass du…“, „Das habe ich dir schon 3x erklärt.“ vermeiden
  • Meetingkultur und Netiquette wahren:
    • Pünktlich kommen
    • Nicht mit der Tür ins Haus fallen
    • Sachlich bleiben und das Problem mit Beispielen untermauern
    • Gefühlsausbrüche möglichst vermeiden
    • Bei sich und seiner Wahrnehmung bleiben
    • Gegenüber aussprechen lassen
    • Lösungsorientierter Abschluss und ggf. Nachfolgetermin

Es heißt zwar, dass Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz besser mit Kritik umgehen und Kritik sensibler und diplomatischer kommunizieren können aber ein Jeder kann lernen. Und des kollegialen und erwachsenen Arbeitsverhältnisses wegen, muss man zwar nicht Best Buddy aber wenigstens respektvoll den Kollegen gegenüber sein. Am Ende einer hitzigen Diskussion ist es doch schön, wenn jeder Beteiligte sein Gesicht wahren kann.

Ich werde nicht gerne kritisiert, weil das bedeutet, dass ich etwas falsch gemacht habe. Dennoch will ich kritisiert werden, fordere es förmlich ein. Kritik ist wertvoll, notwendig und muss besprochen werden aber bitte konstruktiv und wie Erwachsene! Ohne Rückmeldung reflektieren wir unser Verhalten nicht, treten auf der Stelle und entwicklen uns nicht weiter.

Wie siehst du das? Kannst du mit Kritik umgehen und wie ist deine Herangehensweise? Lass uns beim PM Camp Hamburg am 4. Juni 2021 darüber sprechen.

Tickets gibt es hier.

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